Tierfabriken-Widerstand beim Aktionstag am 23. August in Reichenow

Free the pigs. Don’t eat them.

Für unseren Kampf gegen Tierfabriken und um unsere Spendenkasse nicht unnötig zu strapazieren nehmen wir auch mal die Strapazen einer Radtour ins bei Berlin gelegene Reichenow auf uns. Dort hatte die bemerkenswert professionelle Bürgerinitiative (BI) „Uns stinkts schon lange“ am 23.08. zu Solifest & Party unter dem Motto „Free the pigs“ gegen die Erweiterung der benachbarten Schweinemastanlage auf das Gut Reichenow eingeladen. Unser Infostand und wir wurden mit offenen Armen empfangen, allerdings waren wir neben der veganen Minderheit in der BI wohl die einzigen Exoten, die Anstoß am Verkauf von „BIO“-Bratwürsten und Hühnchen-Paella nahmen. Abgesehen von diesem Anblick haben wir uns in der Gemeinschaft der Künstler_innen sehr wohl gefühlt und andere Herangehensweisen an die Vermittlung von Tierrechtsaspekten kennen gelernt: Im Anschluss an eine Demo zur Anlage inszenierte die BI ein Interview mit dem Überlebenden 75-91 aus einer Ferkelaufzuchtanlage, der seine traumatischen Kindheitserinnerungen in seiner Biografie Schwein oder Sein und dem Ratgeber Fit ohne Bewegung verarbeitet hat und sich nun ein letztes Mal den Fragen der Reporterin in der Öffentlichkeit stellt. Die Zustände in den Ställen könnten doch gar nicht so schlimm sein, provoziert sie ihn. „Ich frage mich, ist ein Schwein ohne einen Schwanz noch ein Schwein?“, bricht es da aus ihm heraus, er ringt nach Luft und seine Assistentin stürzt auf die Bühne, um ihm sein Asthma-Spray zu reichen. Über seine Befreiung möchte er nicht reden und räumt auch schon kurz darauf wieder den Platz für die Podiumsdiskussion zum Thema Anlagenerweiterung. Die Kritiker_innen von BI und BUND erhalten volle Zustimmung, Tierbestands-Obergrenzen müsse es geben. Da sind sich die Lokalpolitiker_innen auf einmal alle einig. Nur nicht so plötzlich, nicht pauschal, sondern ganz individuell und regional. Und dass die Anlage in Reichenow natürlich nicht erweitert werden darf ist ja sowieso allen klar, von der Linken bis zur CDU. Darauf erstmal prost und eine leckere „BIO“-Bratwurst!

Mehr zum Aktionstag in Reichenow in der Lokalpresse hier: http://www.moz.de/lokales/artikel-ansicht/dg/0/1/1314302/.

 

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