Es gibt unendlich viele Möglichkeiten, deinen Protest und deine Meinung kund zu tun. Egal, wie viel Zeit du hast und welche Aktionsform du bevorzugst – alles ist ein kleiner Beitrag zu einem großen politischen Ziel. Wir haben ein paar Ideen zusammengestellt, die dir helfen können, Aktionen zusammen mit anderen durchzuführen und dabei einen möglichst großen Effekt zu erzielen.
Grundsätzlich muss eine Aktion, die im öffentlichen Raum (z.B. in der Fußgängerzone) stattfindet und von mehr als zwei AktivistInnen durchgeführt wird, als „Versammlung unter freiem Himmel“ beim Ordnungsamt angemeldet werden. Das beinhaltet alles von der Großdemo bis zum Flyern zu dritt. Aktionen in privaten Räumen oder auf privatem Grund, wie z.B. in der Schule, der Uni, vor dem Supermarkt müssen vom Besitzer derselben genehmigt werden.
* Infostände: Ein Infostand besteht meist aus einem Tisch, falls vorhanden einem Pavillon und einer Auswahl an themenbezogenen Flyern, Broschüren, Heften, Postern und weiteren Medien. Interessierte Menschen können sich hier zu einem Thema informieren. Oft wird um den Infostand herum geflyert. Es empfiehlt sich, einen Infostand mit anderen Aktionen zu kombinieren, z.B. mit einem Straßentheater. Hierbei wird das Interesse der PassantInnen zusätzlich geweckt.
Bei deinem Infostand kannst du auch gut über den aktuellen Stand des Genehmigungsverfahrens informieren und die interessierten Menschen darum bitten, eine Einwendung zu schreiben. Du kannst am Infostand auch Mustereinwendungen verteilen. Allerdings empfiehlt der BUND, dass Einwendungen so individuell wie möglich sein sollten – also bitte die Leute, ihre Einwendungen und Bedenken möglichst persönlich zu formulieren. Die Mustereinwendung ist dabei ein hilfreicher Leitfaden und außerdem ist hier die zuständige Behörde und die Empfängeradresse genannt.
* Straßentheater: Überlege dir ein Straßentheater, bei dem die unterschiedlichen Positionen und Probleme im Zusammenhang mit dem Bau einer Mastanlage dargestellt werden. Hier sind deiner Kreativität keine Grenzen gesetzt.
* Podiumsdiskussion: Bei einer Podiumsdiskussion oder einem Podiumsgespräch kommen Fachleute oder Vertreter von Interessengruppen zum Gespräch vor einer größeren Zuhörerschaft zusammen, um ihre Auffassungen darzustellen und zu vergleichen.
* Veganes Straßenfest: Feier deinen Geburtstag oder sonstige feierliche Anlässe möglichst vor dem Haus des/der Antragstellers/in der Mastanlage. Natürlich gehört zu einem Straßenfest ein feierlich gedeckter Tisch, viele vegane Leckereien, gute Musik und viele gutgelaunte Gäste. Bei diesem Event kann man natürlich auch versuchen, mit der Dorfbevölkerung in Kontakt zu kommen und den Bau der geplanten Mastanlage diskutieren.
* Die In: Ein DIE-IN ist eine primär presse- und öffentlichkeitswirksame Aktion. Prinzipiell funktioniert der DIE-IN so, dass sich möglichst viele AktivistInnen (ab. 5 Personen aufwärts) treffen, um die Opfer eines Missstandes zu verkörpern und dadurch auf die Thematik aufmerksam zu machen. Die AktivistInnen legen sich regungslos auf den Boden und symbolisieren dadurch die Opfer des Missstandes.
* Mahnwache: Eine Mahnwache ist eine friedliche Demonstration, bei der auf eine als gesellschaftlichen Missstand wahrgenommene Situation hingewiesen werden soll. Am besten ist es, diese direkt vor dem Haus des Bauantragsstellers oder am dafür vorgesehenen Bauort anzumelden.
* Protest-Postkartenaktion: Gestalte Postkarten mit passenden Motiven, die an den/die BauantragstellerIn oder den/die zuständigen PrüferIn adressiert sind. Verteile diese bei passenden Aktionen oder Anlässen z.B. auf Demos gegen Massentierhaltung, damit sämtliche GegnerInnen dieses Systems ihre Empörung über das Vorhaben direkt an die Verantwortlichen richten können.
* Mars TV: Mars TV ist eine Form des politischen Straßentheaters. Ein Reporterteam vom Mars ist auf der Erde unterwegs und befragt die Erdlinge zu einem Thema, das durch diese Aktion kritisch hinterfragt werden soll. Vorteil bei der Aktion ist, dass die Marsmenschen die alltäglichsten Sachen hinterfragen können, weil es das eben auf dem Mars nicht gibt. Die befragten PassantInnen versuchen dann den ReporterInnen zu erklären, warum etwas so ist und stellen dabei häufig fest, dass sie die Antwort selbst nicht kennen. Dadurch wird natürlich zum Nachdenken angeregt und das ist das Ziel der Aktion. Benötigt werden mindestens 3 AktivistInnen. 2 AktivistInnen werden benötigt, um einen riesigen Fernseher zu halten. EinE AktivistIn ist ReporterIn und interviewt die PassantInnen. Wichtig ist, dass alles so skurril wie möglich aussieht – weil man ja vom Mars kommt.
* Aktionstage: Mobilisiere zu Aktionstagen. Im Rahmen dieser Aktionstage können sämtliche vorher aufgeführten Aktionsideen gemeinsam umgesetzt werden.
Weitere tolle Ideen für einen kreativen Protest mit Anleitungen zum nachmachen findest du unter http://kreaktivisten.org/.