«Und Sie haben doch kein Recht auf eine Antwort», antwortet Herr RA Dr. Hentschke.1

Seiteninhalt:

1. Warum Helmar Hentschke?

2. Helmar, Andrea, Wilfried hört auf!

3. Aktionen & Termine

4. Genehmigungsverfahren mit Helmar Hentschke

5. Aktionsmaterialien (Logos, Flyer, Fähnchen, T-Shirts, Poskarten, …)


1. Warum Helmar Hentschke?

Sucht man in Brandenburg und anliegenden Bundesländern nach Mastanlagen, gegen die sich Widerstand erhebt, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass man dabei auf Helmar Hentschke als Anwalt der Antragsstellenden stößt. Die Liste seiner (mehr oder weniger erfolgreichen) Arbeitseinsätze ist lang, siehe Genehmigungsverfahren mit Helmar Hentschke. Im Laufe eines Jahres saßen wir Helmar Hentschke bei zwei Erörterungen – Sachsendorf und Königs Wusterhausen (s.u.) – gegenüber. Er war dabei so fachlich kompetent wie voreingenommen für seine Sichtweise und ignorant gegenüber den Forderungen der Tierhaltungsgegner*innen.

Ziel der Aktion ist es, Herrn Hentschke, stellvertretend für viele weitere Anwält*innen, Architekt*innen und Ingenieur*innen, zu sagen: «Hör auf! Eine Landwirtschaft ohne Tierausbeutung ist möglich. Ein wichtiger Schritt in diese Richtung: Dein Wechsel in ein anderes Berufsfeld oder auf die Seite der Verbände, die gegen Tierfabriken klagen.»

Alles für die Tierhalter*innen. Nichts für die Tiere.

Genehmigungsverfahren von Tierhaltungsanlagen sind nicht das einzige Arbeitsgebiet für Helmar Hentschke. Er hält Vorträge, gibt Workshops, erstellt Gutachten und vertritt Landwirte vor Gericht. Die Auftraggebenden sind Tierhaltungsindustrie oder Behörden. Die Ausrichtung ist dabei klar: die Planung und Genehmigung von neuen, sowie der Erhalt von alten Anlagen.

  • Gutachten, Empfehlungen und Lobbyismus
    • Zum Rechtsgutachten zur konventionellen Schweinemast im Auftrag von Greenpeace schrieb Hentschke Ende 2017 eine „kritische Würdigung“ und kommt zu dem (nicht?) überraschenden Schluss: „Das Greenpeace-Gutachten zur konventionellen Schweinemast hält einer kritischen Überprüfung weder fachlich, noch rechtlich stand.“ Bezahlt hat diese „kritische Überprüfung“ die VzF GmbH („Mit über 2000 Mitgliedern und Kunden und der Vermarktung von 1,8 Mio. Mastschweinen und 1,5 Mio. Ferkeln sowie Zuchttieren und Mastbullen zählen wir zu den größten Beratungs- und Vermarktungsorganisationen Deutschlands.“)
    • Gegen das Tierschutz-Verbandsklagerecht in Schleswig-Holstein spricht sich Hentschke 2013 in einer ausführlichen Stellungnahme aus. Er mutmaßt: «[…] die Einführung eines Tierschutzverbandsklagerechtes [könnte] kein geeignetes Mittel darstellen, um einen effektiven Tierschutz zu gewährleisten.» «Schließlich sind auch wirtschaftliche Aspekte zu berücksichtigen. So ist infolge der Einführung eines Verbandsklagerechtes mit Abwanderungen im Bereich der Schweine- und Geflügelmast zu rechnen.» Auch Umweltverbände sollten besser nicht so viel klagen können, schreibt er an anderer Stelle, mit deren Möglichkeit zur Teilnahme an Erörterungsterminen sei bereits sichergestellt, «dass Naturschutzstandards eingehalten werden».
    • Für die bauleitplanerische Standortsteuerung von Tierhaltungsanlagen empfiehlt er in einem Artikel (S.6): «Der Gesetzgeber sollte hinsichtlich der Modifizierung baurechtlicher Rahmenbedingungen für die Entwicklung der gewerblichen Tierhaltungsbetriebe Zurückhaltung üben. […]
      Allgemeine gesellschaftspolitisch begründete Einwendungen, insbesondere von Tierschutz- und Umweltorganisation, haben keine Grundlage im anlagenbezogenen Genehmigungsrecht. Eine generelle Erschwerung für Projekte der gewerblichen Tierhaltung ohne Berücksichtigung regionaler Strukturunterschiede ist in diesem Zusammenhang zu vermeiden.»
    • Die CDU im Landtag Mecklemburg-Vorpommerns erwähnt ihn einmal als Gutachter (S.111), um einen Antrag der Grünen auf Verringerung der Emissionen aus Tierhaltungsanlagen abzulehnen. Bezeichnenderweise «vergisst» der Abgeordnete hier, Helmar Hentschkes einseitigen Arbeitsschwerpunkt zu erwähnen und bezeichnet ihn nur als Mitarbeiter der Uni Potsdam.
  • Vorträge und Schulungen Zu zahlreich um sie alle aufzählen zu können, hier eine Auswahl von Helmar Hentschkes Auftritten bei Industrie- und Fortbildungsveranstaltungen. Fast immer ist er unter vielen Behördenmitarbeitenden einer von wenigen Industrievertreter*innen, gekennzeichnet wird seine Verbindung zur und Abhängigkeit von der Tierhaltungsindustrie dabei nie: Dresden-Pillnitz 2010, zum Thema «Tierhaltung und Umweltschutz». Hannover 2011, für Behördenmitarbeiter- und Gutachter*innen. Gera 2016, «anhand von ausgewählten Gesetzen wird vertiefend auf die besondere Bedeutung für Unternehmen eingegangen». Köln & Frankfurt 2017, Anpassung TA Luft, Hentschke ist Konferenzleiter. Essen 2017, für Beschäftigte der Umweltverwaltung und Gutachter*innen. Goslar 2017, 72. Agrarrechtsseminar. Besonders auffällig ist, dass Behördenvertreter*innen – also die Menschen, die die Genehmigungsanträge bearbeiten – bei fast allen Veranstaltungen vergünstigten Eintritt bekommen. Wenn die Veranstaltung nicht schon direkt an diese gerichtet ist. Oder es wird damit geworben, dass die Veranstaltung eine gute Gelegenheit ist (Halle 2015), auf Behördenvertreter*innen zu treffen.
  • Sachsen Keine Genehmigungsverfahren mit Helmar Hentschke in Sachsen? Zumindest ist uns noch keins untergekommen. Einen Einsatz in Döbeln gab es zumindest vor Gericht. Ein Schweinezüchter wurde im Dezember 2016 wegen Gewässerverunreinigung durch Gülle aus seinem Betrieb zur Zahlung eines Bußgeldes verurteilt. Vertreten wurde er durch Rechtsanwalt Dr. Helmar Hentschke aus Potsdam.
  • Erfolg? Aufrichtigkeit? Gegen alle hier aufgeführten Anlagen gab und gibt es Widerstand. Nicht wenige der Anträge wurden abgelehnt (z.B. Wattmannshagen, Dargelütz, Oraniendeich, Schenkenhorst, Kunrau, Altwrietzen, Zerbst). Die Anträge enthalten Fehler, Unwahrheiten, einseitige Gutachten, oder bauen gleich auf einer Lüge auf – wie die Schlachthoferweiterung in Königs Wusterhausen. Hier wurde erst die Schlachtkapazität erhöht und dann ein Antrag gestellt, in dem diese komplett verschwiegen wird. Helmar Hentschke weiß all das. Trotzdem macht er weiter.

2. Helmar, Andrea, Wilfried hört auf!

Mehr zu den Hintergründen und Verflechtungen von Helmar Hentschkes Kanzlei, Dombert Rechtsanwälte, und der handvoll weiterer Akteure aus dem Anlagenplanungsbereich unter Profiteure und HelferInnen.

3. Aktionen & Termine

  • Potsdam, 9.6.2018: Unbekannte (Fans des Judoclubs und gleichzeitig Gegner*innen der industriellen Tierhaltung?) haben diesmal Flyer vor dem Kampf des Judoclubs verteilt. Danke dafür und für die Fotos!
  • Gera, 8.11.2017: Seminar von Helmar Hentschke zu Aktuellen Entwicklungen im Umweltrecht – Das Gleiche wie immer.
  • Berlin, 17.10.2017: Demo für eine Landwirtschaft ohne Tierausbeutung – Hentschke präsentiert neueste Erkenntnisse: Die aktuelle Rechtslage ist schuld, dass sich von Seiten der Tiernutzenden nicht mehr für Tierschutz eingesetzt werden kann. Sie würden ja gerne, dürfen aber nicht! Erstaunlich hier: Hentschke hält im Grunde den gleichen Vortrag über das Baugesetz (und wie es den freien Markt stört) wie schon einige Male zuvor (die Folien von verschiedenen Vorträgen finden sich online), hat aber hier und da das Wörtchen Tierschutz eingefügt.
  • Potsdam, 30.09.2017 – 2. Flyeraktion «Helmar hör auf!»: Seit dem letzten Besuch beim Potsdamer Judoclub haben sich weder Verein noch dessen Präsident Hentschke zu der Frage geäußert, wie dessen unermüdlicher Einsatz für die Tierhaltungsindustrie mit der Philosophie des Judo vereinbar ist. Wir machen also erneut die Fans des Clubs auf den Beruf «ihres» Präsidenten aufmerksam. Diesmal können wir dem UKJC kein Glück bringen, das Team aus Leipzig gewinnt den Bundesligakampf. Vielleicht weil die Leipziger*innen mehr Interesse an unseren Flyern haben? Wir sind natürlich auch beim Rückkampf in Leipzig am 7.10. dabei und hoffen auf den ersten «Helmar hör auf!»-Chor der Saison!
  • Königs Wusterhausen, 9.9.2017: «Wir haben Tierfabriken satt!»-Demo zum Wiesenhof-Megaschlachthof, für dessen Erweiterung Herlmar Hentschke das Recht ganz besonders kreativ interpretiert. Hier ein Bericht über die Demo.
  • Potsdam, 15. & 16.7.2017Aufstand gegen Massentierhaltung, Mahnwache am 15.7. ganztägig, Demo am 16.7., 14 Uhr. Die Forderung: keine weiteren Tierhaltungsanlagen und die Einführung eines Verbandsklagerechtes für Tierschutzverbände. Helmar Hentschkes Kanzlei und das Büro des Brandenburgischen Landwirtschaftsministers sind nicht weit weg, ihre Positionen zu diesen Themen sind aber (noch) völlig andere.
  • Potsdam, 1.7.2017 – 1. Flyeraktion «Helmar hör auf!»: Bisher fruchteten unsere Versuche, mit Helmar über einen Arbeitsplatzwechsel zu sprechen noch nicht. Daher informieren wir Fans des Potsdamer Judoclubs, dessen Präsident Helmar Hentschke ist, mit Flyern über «ihren» Präsidenten. Vielleicht vermag es jemand aus seinem Judo-Umfeld leichter, Zweifel an seinem Einsatz für die Massentierhaltung säen.

    Den Flyer findet ihr bei den Aktionsmaterialien zum Download. Die Pressemitteilung zur Aktion hier.

  • Schönefeld, 28.4.2017 – Bei unserem ersten Besuch signalisierte Herr Hentschke noch keine Gesprächsbereitschaft.

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4. Genehmigungsverfahren mit Helmar Hentschke

5. Aktionsmaterialien

Neben dem Flyer2, welcher Judofans über Helmar Hentschke informiert (Download in Druckqualität), gibt es noch einige Vorschläge für Aktionsmaterialien. Die können und sollen Erörterungen mit Helmar schöner machen.

Bei Interesse an-, oder bei weiteren Ideen für Materialien, einen Kommentar hier auf der Seite hinterlassen, oder eine Mail an kontakt@tierfabriken-widerstand.org. Wünsche für Vornamen die ihr eigenes «… hör auf!» Logo verdienen sind herzlich willkommen!

5.1. Logos

5.2. Flyer Judo – Ihr Präsident stellt sich vor3 (Download in Druckqualität)

Judo Flyer - 1. Seite

5.3. Souvenirideen

5.4. Postkartenideen


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  1. Antwort auf die Frage ob die Schlachtkapazität in Königs Wusterhausen bereits erhöht wurde. – Tatsächlich gab es ein Recht auf Antwort, und ja, die Schlachtkapazität wurde bereits illegal erhöht. Und ja, Herr Hentschke wusste davon. – Aus der Ergebnisniederschrift des Erörterungstermins bezüglich der Erhöhung der Schlachtleistung am 30. März 2017, S.24
  2. Ein Fehler im Flyer zur Hühnermast in Sachsendorf: Die Gemeinde hat dem Bau nie zugestimmmt! Dennoch wurde sie vom LfU genehmigt. Im uns vorliegenden Protokoll der Gemeinderatssitzung wurde fälschlicherweise vermerkt, der Anlage sei zugestimmt worden. Wir entschuldigen uns für den Begriff «einknicken»!
  3. siehe 2.