Globale Auswirkungen

Nicht nur für die Tiere in sowie die Menschen und die Umwelt in Nachbarschaft zu industriellen Anlagen ist die Situation katastrophal (siehe Link „Situation für die Tiere“ und „lokale Auswirkungen“). Auch global sind die Auswirkungen von Tieranlagen auf Mensch und Umwelt verheerend.

Umwelt- und Klimaprobleme

Klimawandel

Einer neueren Studie der Welternährungsorganisation (FAO) spielt die Tierhaltung eine wesentliche Rolle für den Klimawandel, da sie für 14,5 % aller Treibhausgasemissionen verantwortlich ist. Diese setzen sich dem Bericht zufolge zusammen aus den Emissionen bei der Produktion und Verarbeitung des Futters, den Methanausstößen der Wiederkäuer, der Lagerung und Verarbeitung der Gülle sowie der Verarbeitung und dem Transport der Tierprodukte.1

Umweltprobleme durch Transport

Tiere, Futter (meist importiertes gentechnisch verändertes Sojakraftfutter), Medikamente und Masthilfen werden von den Anlagenbetreibern in der Regel überregional, oftmals global eingekauft und im Stall eingesetzt. Anfallende Gülle muss zu entfernt liegenden Flächen transportiert werden. Das damit verbundene hohe Verkehrsaufkommen belastet die Umwelt und stellt ein Risiko hinsichtlich der Übertragung von Krankheiten und Seuchen dar.2

Globale Ungerechtigkeit und Weltarmut

Erhöhter Getreidepreis

Die Ernährung von Nutztieren verbraucht große Mengen an Getreide. Weltweit wandern über 40 Prozent bzw. rund 800 Millionen Tonnen der Ernte von Weizen, Roggen, Hafer und Mais direkt in die Futtertröge. Laut UN werden drei Viertel aller agrarischen Nutzflächen in irgendeiner Weise für die Tierfütterung beansprucht.3 Die Nachfrage nach Getreide für die Massentierhaltung erhöht den weltweiten Getreidepreis. Ein Anstieg der Getreidepreise erschwert es den ärmsten Menschen der Welt, sich das Getreide zu leisten. Damit trägt die Massentierhaltung zum Welthunger bei. Über 800 Millionen Menschen haben weltweit nicht genug zu essen.4

Agrarexporte

Viele Produkte aus der Massentierhaltung werden exportiert. Wenn es sich um Produkte handelt, die als Reste zusätzlich zum Kerngeschäft anfallen, können sie zu Dumpingpreisen angeboten werden und zerstören so die lokalen Märkte. In Europa machen die großen Geflügelkonzerne beispielsweise ihr Geschäft mit nur wenigen Teilen des Huhns, insbesondere dem Brustfilet. Füße, Hälse, Zerlegefleisch, Innereien usw. überschwemmen u.a. afrikanische Länder.5

Lebensmittelverschwendung

Das Problem des Welthungers ist keines mangelnder Lebensmittel, sondern primär ein Verteilungsproblem. Aber die Tierprodukteindustrie ist ein Lebensmittelverschwender par exelence. Es werden 36 % der weltweiten Getreide- und 70 % der weltweiten Sojaernte, 40 % der Fischfänge und selbst 33 % der Milchprodukte an Tiere verfüttert. 57 % der europäischen Getreideernte wird als Tierfutter verwendet und zusätzlich werden noch 5 Mio. Tonnen importiertes Soja in Deutschland verfüttert.6 Das ist Nahrungsverschwendung, denn es sind bis zu 15 kg pflanzliche Nahrungsmittel nötig (die bis zu 20 Menschen ernähren könnten), um 1 kg Fleisch zu produzieren (das nur einen Menschen ernährt).

  1. Siehe hier.
  2. Siehe die BUND-Studie „Fleischfabriken boomen – Umweltstandards sinken“.
  3. Siehe den BUND-Kurztext zum Fleischatlas 2014.
  4. Siehe die Darstellung des World Food Programme.
  5. Empfehlenswert sind hierzu die Dokumentationen Hühner für Afrika und Hähnchenreste auf Reisen sowie das Buch Das Globale Huhn.
  6. Siehe hier

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