Hinter Mastanlagen und Schlachthöfe stehen nicht nur einzelne Unternehmen der Agrarindustrie, sondern es ist ein Zusammenwirken diverser Unternehmen und Unternehmenssparten, die den Bau und Betrieb dieser Einrichtungen ermöglichen.
Hier sollen Firmen aufgeführt werden, die direkte Unterstützung für Tierfabriken leisten und an diesen mitverdienen, indem sie Gutachten erstellen, sie rechtlich vertreten, die Gebäude bauen, die Elektrizität bereitstellen, die Maschinen liefern etc.
Es liegt in der Verantwortung dieser Unternehmen bzw. der darin Beschäftigten, bei der krassen Tierausbeutung und Umweltzerstörung, die mit Tierfabriken verbunden sind, nicht mitzumachen. Wir fordern alle Unternehmen auf: Keine Geschäfte mit der Tierindustrie!
Anwaltskanzleien
Anwaltskanzlei Frau Prof. Versteyl (Link)
Die Anwaltskanzlei von Frau Prof. Versteyl vertritt Adrianus Straathof, einen der größten Schweinezüchter Europas, in rechtlichen Fragen. Seit Jahren werden immer wieder neue Vorwürfe gegen ihn laut. Dabei geht es unter anderem um tierschutzrechtliche Verstöße, Umweltschutzverstöße, Schwarzbauten und Überbelegung der Ställe. In einem offenen Brief fordern Tierfabriken Widerstand, die Bürgerinitiative Wadelsdorf und Animal Rights Watch (ARIWA) die Anwältin im Oktober 2016 auf, an einer öffentlichen Diskussion über die ethische und politische Legitimation ihres Handelns teilzunehmen.
Auch öffentliche Ämter hat Frau Versteyl inne, sie ist Richterin am Sächsischen Verfassungsgerichtshof in Leipzig und Mitglied des Nationalen Normenkontrollrates. Der NKR «berät und kontrolliert die Bundesregierung in Fragen des Bürokratieabbaus und der besseren Rechtsetzung». Laut Homepage ist sie Berichterstatterin für das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit.
- beteiligt u.a. an folgenden konkreten Verfahren: Wadelsdorf (Ferkelzucht, 6800 Tierplätze), Gleina (Hähnchemnast, 207.000), Wietzen/Holte (Wiesenhof-Schlachthoferweiterung); laut Selbstdarstellung auf ihrer Homepage hat die Kanzlei zwischen 2007 und 2014 fast 50 Verfahren zu Tierhaltunganlagen betreut
HSA und Dombert Rechtsanwälte – Siehe auch die Seite zur Aktion «Helmar hör auf!»
Vertreten u.a. die Antragssteller*innen in Sachsendorf/Golzow und Königs Wusterhausen bei der Um- und Durchsetzung eines Neubaus von Hühnermastanlagen / der Erweiterung des Wiesenhof-Schlachthofs. Wie das Ingenieurbüro Eckhof (s.u.) «helfen» auch die Rechtsanwält*innen von Dombert den Behörden bei der Abwicklung von Genehmigungsverfahren nach Wünschen der Industrie. Zum Beispiel in Form eines Tagesseminars mit dem Titel «Die Immissionsschutzrechtliche Genehmigung» für «MitarbeiterInnen in den Immissionsschutzbehörden im Freistaat Sachsen»! Auch Richter*innen schult die Kanzlei, ein gutes Beispiel wie sie an Misserfolgen wie Haßleben (doppelt) verdient – durch ihre jahrelange rechtliche Begleitung und durch Vorträge bei Lobbyveranstaltungen darüber.
- beteiligt auch an folgenden Anlagen: Zolchow (Legehennen, 80.000), Gumtow (Hühnermast, 400.000), Beeskow, OT Oegeln («Broiler»mast, 126.000), Strausberg/Hohenstein (Hähnchenmast, 150.000), Fürstenwalde (Futtermittelwerk), Wattmannshagen (Hähnchenmast, 200.000), Groß Haßlow (Hähnchenmast, 330.000), Zerbst (Schweinemast, 30.000), Schenkenhorst (Hähnchenmast, 173.000), Dargelütz (Schweinemast, 15.500), Müncheberg/Eggersdorf (Schweinemast, 10.000), Kunrau (Schweinemast, 8.250), Haßleben (Schweinemast, ursprünglich 85.000, jetzt 37.000), Am Mellensee (Schweinemast, 4.320 Plätze), Fienstorf (Hähnchemast, 180.000), Fehmarn (Schweinemast, 10.548), Pritzwalk (Hähnchenmast, 324.000), Altwriezen (Hähnchenmast, 84.000), Neumädewitz (Hähnchenmast, 200.000), Simonsberg (Schweinemast, 2.986), Alt Tellin (10.000 Sauen und 35.000 Ferkel, Straathof) -> siehe auch hier: https://tierfabriken-widerstand.org/helmar-hoer-auf/#mithelmar
Anlagenplanung, Gutachten, Genehmigungsverfahren
sfi – sachverständige für immissionsschutz gmbh (Link)
Erstellen Genehmigungsantragsunterlagen für verschiedenste Tieranlagen, u.a. auch für die bereits bei Dombert Rechtsanwälte erwähnten Mastanlagen Sachsendorf/Golzow und den Schlachthof in Königs Wusterhausen. Zu den «zufriedene Kunden» zählen laut Eigendarstellung unter anderem: LFD Holding [ehemals Straathof], Haßlebener Schweinzucht und Recycling GmbH & Co. KG (s. Dombert Rechtsanwälte), ODEGA Hähnchenmast GmbH, Agrar- und Milchhof Stemmern GmbH1
- weiter Beteiligungen: Müncheberg/Eggersdorf (s. Dombert Rechtsanwälte), Heinrichsdorf (s. Eckhof)
IBE – Ingenieurbüro Dr. Eckhof GmbH (Link)
- Die IBE – Ingenieurbüro Dr. Eckhof GmbH (ehemals Ingenieurbüro Dr.-Ing. Wilfried Eckhof) versteht sich als ein Team von Spezialisten für Planung und Realisierung von Anlagen der Tierhaltung, der erneuerbaren Energien und der Nahrungs- und Futtermittelwirtschaft. Es hat sich insbesondere auf die für die Nutztierhaltung entscheidenden immissionsschutzrechtlichen Genehmigungsverfahren spezialisiert und bietet von der Anlagenplanung bis hin zur Betreuung der Anlagen einen umfangreichen Leistungskatalog «aus einer Hand». Unter «Referenzen» gibt das Ingenieurbüro an, in den vergangenen Jahren bereits für ca. 500 Standorte Genehmigungsantragsunterlagen erarbeitet zu haben. Dazu zählen Tierhaltungsanlagen im Bereich Geflügel (bis 1. Mio. Masthähnchen- oder Legehennenplätze), Schweine (über 30.000 Tierplätze) und Rinder (bis 3.000 Tiere), außerdem Geflügelschlachthofanlagen (bis 400 t pro Tag) und Kraftfuttermischwerke (bis 500 t pro Tag).
- Das Büro ist in vielen Bundesländern tätig, in Brandenburg hat es unter anderem die Verfahren in Niederlehme (Schlachthoferweiterung), Haßleben (37.000 Schweine, s.a. Dombert Rechtsanwälte), Zollchow (80.000 Legehennen), Groß Sperrenwalde (40.000 Legehennen) und Steinberg (100.000 Junghennen), Heinrichsdorf (Schweinemast, 6.000) begleitet. In Meck-Pomm z.B. eine Mastanlage für 150.000 Legehennen in Loissin und das gescheiterte Bauvorhaben in Gallin.
- Auch vom Brandenburger Landwirtschaftsministerium lässt sich das Ingenieurbüro bezahlen und verfasste im Auftrag einen «Leitfaden für die Genehmigung von Tierhaltungsanlagen», der Antragsstellenden das Genehmigungsverfahren erleichtern soll.2
Baufirmen
D+S Montage GmbH (Link)
Plant u.a. mit Wiesenhof die Erweiterung des Schlachthofs in Wietzen-Holte in Niedersachsen, dessen Kapazität von 140.000 auf 250.000 Hühner pro Tag erhöht werden soll. Im August 2014 gab es Proteste gegen die Firma.
weitere Planer*innen, Anwält*innen, etc. die uns regelmäßig begegnen – gerne in den Kommentaren ergänzen!
- ECO-CERT – Ingenieur- und Planungsbüro: Gumtow (Geflügelmast, 400.000 Plätze), Fienstorf (Geflügelmast, 180.000 Plätze), Steinhöfel (Geflügelmast, 430.000 Plätze), Klein Daberkow (Geflügelmast, 400.000 Plätze), Strausberg/Hohenstein (s. Dombert Rechtsanwälte), Wattmannshagen (s. Dombert Rechtsanwälte), Menkin (Milchkühe)
- IfU GmbH – immissionsschutzrechtliche Genehmigungsverfahren: Wanzleben
- Ingenieurbüro Michael Herdt: Bellnhausen (Hähnchenmast, 39.900 Plätze)
- weiter aufgeführt werden: Landwirtschaftsgesellschaft mbH Neukammer, MAG Milch- und Marktfrucht AG, Fürstenwalder Agrarprodukte GmbH Buchholz, Kahlwinkel Agrar KG, Bettina Gräfin von Spee, Duck-Tec Brüterei GmbH, Gut Jäglitz GmbH & Co. Agrar KG, Schlaitzer Landwirtschaftliche Tierzucht GmbH, van Asten Tierzucht Neumark GmbH & Co. KG, Van Gennip Tierzuchtanlagen GmbH & Co. KG, Osterland Agrar GmbH, DEMVA GmbH, Kartzfehn Märkische Puten GmbH, Badinger Landwirtschafts GmbH, Gadsdorfer Bauernhof GmbH, Bioenergie Wümmegrund GmbH, Löwendorfer Geflügelhof GmbH, Spreenhagener Vermehrungsbetrieb für Legehennen GmbH, Agrargenossenschaft Hamersleben e. G., Agrargenossenschaft Am Schnabel e. G., „Cüstriner“ Landgut GmbH, Schweinemast Gielsdorf GmbH, Tarnow Agrar, Zucht Mast Schlenzer GmbH & Co.Agrar KG, Köcher-Meuser Ackerbau GmbH, Emsland Frischgeflügel GmbH, Sauenzuchtanlage Nebelschütz GmbH, Landwirtschaft Körner GmbH & Co.KG, Börde Puten Biogas GmbH, u.v.m. ↩
- Hintergrundpapier: Landwirtschafts-Lobbyismus im Brandenburger Agrarministerium – Stoppt den Megastall – 16.2.2017 ↩
1 Gedanke zu “Profiteure & HelferInnen”