Fünfzehn Aktivist*innen der Kampagne Lausitz gegen Tierfabriken forderten am Donnerstagmorgen die Staatsanwaltschaft Cottbus zum Handeln auf. Die Aktivist*innen appellierten an den zuständigen Staatsanwalt Herr Richter, der Anzeige einer Tierrechtsorganisation gegen die Betreiber der Megaschweineanlage Bolart in Vetschau mit Nachdruck nachzugehen. Durch Untätigkeit würde er die gegenwärtigen Zustände unterstützten und für weiteres Leiden der Tiere verantwortlich sein. Den Aktivist*innen wurde ein ausführliches Gespräch in zwei Woche zugesichert.
Bereits vor über einem Jahr hatte die Tierrechtsorganisation Animal Rights Watch (ARIWA) zahlreiche Verstöße gegen das Tierschutzgesetz und die Tierschutz-Nutztierhaltungsverordnung in der Bolart-Anlage in Vetschau aufgedeckt. ARIWA stellte daraufhin Strafanzeige bei der zuständigen Staatsanwaltschaft in Cottbus und informierte das Veterinäramt in Senfenberg. Allerdings ohne sichtbaren Effekt: Das Veterinäramt Senftenberg besuchte kurz nach Veröffentlichung der Videorecherchen die Anlage und verlautbarte, es gebe keinerlei Beanstandungen. Die Staatsanwaltschaft Cottbus gab damals bekannt, Ermittlungen aufgenommen zu haben. Neuere Informationen gibt es nicht; schriftliche Nachfragen von ARIWA blieben unbeantwortet und Telefonanrufe wurden abgewimmelt.
Die Aktivist*innen von Lausitz gegen Tierfabriken hatten schließlich ihren Besuch für den Donnerstag angekündigt und um ein Gespräch gebeten. Die Aktivist*innen wurden auf einen Termin in zwei Wochen vertröstet. „Erst durch unser beharrliches am Ball bleiben, ist die Staatsanwaltschaft nun überhaupt redebereit“, sagt Anna Schumann von der Kampagne Lausitz gegen Tierfabriken.
„Die gegenwärtige Gewalt gegen Tiere kann nur stattfinden, solange so viele Menschen, die etwas ändern könnten, tatenlos zuschauen“, sagt Anne Schumann weiter. „Die Staatsanwaltschaft Cottbus hätte die Möglichkeit, bei der Bolart-Anlage direkt einzugreifen. Durch ein Verfolgen der Anzeige könnte sie sowohl dazu beitragen, dass sich die Situation der Tiere in Vetschau verbessert, als auch für öffentliche Diskussion der Zustände sorgen und ein Zeichen an andere Anlagenbetreiber senden. Anstatt diese Möglichkeiten zu nutzen, unterstützt die Staatsanwaltschaft Cottbus das System der Tierausbeutung. Jeden Tag leider über 50.000 Schweine in der Megafabrik, über 30 Millionen in ganz Deutschland.“
Schaut hier, wie es in der Bolart-Anlage aussieht.