Neue Schweinefabrik in Bayern geplant

[UPDATE: Im Juni 2019 wurde die Erweiterung vom Landratsamt Erding genehmigt.]

In Walpertskirchen im Landkreis Erding bei München ist eine neue Schweinemastanlage für 1.200 Tiere geplant. Wir rufen AnwohnerInnen zu Protest auf und haben eine Vorlage für Einwendungen erstellt.

Aus unserer Pressemitteilung vom 16. August 2018:

Der Betreiber einer Schweinemastanlage in Kapfing bei Hörlkofen, Walpertskirchen, will seinen Betrieb erweitern. Zusätzlich zu den bestehenden drei Ställen mit insgesamt 1.774 Schweinen hat er den Neubau eines weiteren Stalls mit 1.212 Tierplätzen beantragt. Einwendungen können noch bis 23. August eingebracht werden.

Zum Vorhaben des Antragstellers Frank Stimmer gehören zwei neue Güllegruben mit einem Gesamtvolumen von 1722 Kubikmetern. Die Pläne müssen nach dem Bundesimmissionsschutzgesetz genehmigt werden und ein Verfahren mit Öffentlichkeitsbeteiligung durchlaufen, in dem alle BürgerInnen noch bis 23. August ihre Bedenken gegen die geplante Anlage vorbringen können. Ein Erörterungstermin soll am 19. September in Erding stattfinden.

Schweine in einer anderen konventionellen Mastanlage. Quelle: ARIWA.

„Jetzt ist der richtige Zeitpunkt, gegen dieses Vorhaben vorzugehen. Solche riesigen Anlagen haben für die Tiere, die Menschen in der Umgebung und die Umwelt verheerende Auswirkungen. Durch entschlossenen Widerstand von AnwohnerInnen sind in den letzten Jahren schon einige neu geplante Tieranlagen verhindert worden. Jetzt gilt es, auch dieses Projekt zu stoppen”, so Eike Förster von Tierfabriken-Widerstand. „Gerade dieser Sommer zeigt uns, wie dringend wir alle gegen den Klimawandel aktiv werden müssen. Es ist absurd, in diesen Zeiten neue Tiermastanlagen zu bauen, die die Erderwärmung weiter anheizen.“

In der konventionellen Schweinehaltung werden die Tiere innerhalb weniger Monate auf ihr Schlachtgewicht gemästet. Dichtgedrängt auf Spaltenböden über ihrem eigenen Kot leben die intelligenten und neugierigen Tiere in einer völlig reizarmen Umgebung. Sie leiden häufig unter Husten und Lungenschäden, Entzündungen und weiteren Krankheiten, die auf die Mastbedingungen zurückgehen. Viele Tiere verenden schon qualvoll während der Mast. In der geplanten Anlage sollen dreimal die Woche die anfallenden Kadaver abgeholt werden.
Arttypische Verhaltensweisen wie Nahrungssuche, Wühlen im Boden, Kratzen und Scheuern an Bäumen können die Schweine in solchen Anlagen nicht ausüben, ihre ausgeprägte Neugier und ihre sozialen und emotionalen Bedürfnisse auch nicht annähernd befriedigen. „Die Gewalt, die Tieren im Rahmen der Nutzung als ‚Mastschweine‘ angetan wird, ist immens und nicht zu rechtfertigen“ so Förster weiter.

Große Tieranlagen gehen außerdem mit negativen Auswirkungen für die direkte Umgebung und die AnwohnerInnen einher: Ammoniak-Emissionen belasten umliegende Ökosysteme und Gewässer. Die anfallende Gülle kann für Stickstoffüberschüsse sorgen. Außerdem gelangen zahlreiche Keime aus den Anlagen in die Umgebung. Der von Tieranlagen und Güllegruben ausgehende Gestank ist nicht nur unangenehm, sondern kann auch gesundheitliche Folgen für AnwohnerInnen haben. Es lassen sich gehäuft Atemwegserkrankungen bei Menschen feststellen, die in Nachbarschaft zu Tierfabriken leben.

„Wir sind sonst eigentlich primär im Umkreis von Berlin aktiv“, sagt Eike Förster. „Freunde aus Erding haben uns über den Antrag informiert. Es kann nicht sein, dass ein solches Vorhaben noch nicht einmal öffentlich bekannt ist. Wir hoffen, dass sich vor Ort Menschen engagieren.“

Das Bündnis Tierfabriken Widerstand ruft alle AnwohnerIinnen und BürgerInnen von Walpertskirchen, von Erding und von überall dazu auf, Einwendungen im Genehmigungsverfahren zu erheben und so gegen dieses Bauvorhaben und damit gegen die Ausbeutung von Tieren, Mensch und Umwelt aktiv zu werden.

Einwendungen können bis einschließlich Donnerstag, den 23.08.2018 schriftlich beim Landratsamt Erding, Alois-Schießl-Platz 2, Zimmer 141, 85435 Erding erhoben werden.

Am Mittwoch, den 19.09.2018, findet um 9:00 im Großen Sitzungssaal des Landratsamtes Erding der Erörterungstermin statt.

Link zum Amtsblatt mit der Bekanntmachung: https://www.landkreis-erding.de/media/5622/180613amtsblatt_nr24.pdf

Hier findet ihr eine Vorlage für Einwendungen. Alle EU-BürgerInnen können solche Einwendungen einreichen. Einfach die fehlenden Infos ausfüllen, den Text nach Wunsch übernehmen, kürzen oder verändern, unterschreiben oder per Post oder Fax an die angegebene Adresse schicken.

4 Gedanken zu “Neue Schweinefabrik in Bayern geplant”

  1. Sehr geehrte Damen und Herren,

    Massentierhaltung in dieser Form muss verboten werden. Tierschutz steht an erster Stelle und der ist hier nicht gewährleistet.

    Deutschland muss endlich weg von der Massentierhaltung, jeder der seine Zustimmung gibt ist verantwortlich für viel Tierleid, jeder sollte sein Gewissen überprüfen und die richtige Entscheidung treffen.

    Ich hoffe, das im Sinne der Tiere gehandelt wird!

    Mit freundlichen Grüßen

    Erika Lembert

  2. Es gibt wichtigeres als im Leben beständig die Geschwindigkeit zu erhöhen.
    Nämlich Herz ♥ und Gesundheit, für alle und jeden.
    EGAL ob Mensch oder Tier

  3. Wegen dieser grausamen Massentierhaltung und dem damit verbundenen Leid der unschuldigen und wehrlosen Tiere lebe ich seit Jahren vegan, und werde daran auch nichts ändern, solange diese unfassbaren Zustände bei der Tierhaltung beibehalten werden!!!!!

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