Das Futtermittelwerk in Fürstenwalde, das zahlreiche Tierfabriken u.a. mit importierten Futtermitteln versorgt, will seine Produktion erhöhen und insbesondere mehr Fischmehl verarbeiten. Im Vorfeld des Erörterungstermins des Genehmigungsantrags hat die Firma die Einsicht in die Genehmigungsakten verhindert. Wir rufen zu einer Protestkundgebung beim Erörterungstermin am 21. Februar in Berkenbrück auf.
Über 400.000 Tonnen Mischfutter will die Firma FGL Futtermittel-Getreide-Landhandel GmbH, die zur großen AGRAVIS Raiffeisen AG gehört, in Zukunft produzieren. Zu diesem Zweck sollen insbesondere zusätzliche Einrichtungen zur Annahme und Lagerung von Fischmehl gebaut werden. Fischmehl wird u.a. in der Hühner- und Schweinemast eingesetzt, die derzeit in Brandenburg wächst, obwohl sich kürzlich ein Volksbegehren gegen Massentierhaltung ausgesprochen hat.
Der Genehmigungsantrag für die Produktionserhöhung wurde 2016 beim Landesamt für Umwelt eingereicht. Die Antragsunterlagen waren daraufhin Ende 2016 vier Wochen öffentlich einsehbar. Einem Antrag auf nachträgliche Akteneinsicht, den ein Mitglied des Bündnisses Tierfabriken-Widerstand Anfang Januar 2017 an die Behörde stellte, wurde noch nicht stattgegeben – denn die Futtermittelfirma, die von der Behörde zur Stellungnahme bezüglich der Akteneinsicht aufgefordert wurde, hat dieser Einsicht widersprochen.
Wir rufen für Dienstag, 21. Februar, um 09:30 Uhr zu einer Protestkundgebung vor dem Bürgerhaus „Spreetal“ in Berkenbrück auf. Um 10 Uhr findet dort die Erörterung der Einwendungen zum Genehmigungsantrag statt.
Wir sind empört, dass die Futtermittelfirma und das Landesamt für Umwelt effektiv verhindern, dass sich Bürgerinnen und Bürgern über die Pläne der Firma informieren. Was hat die Firma wohl zu verbergen? Die riesigen Mastanlagen sind nicht nur für die betroffenen Tiere, sondern auch ökologisch eine Katastrophe. Die Fischmehlproduktion ist mit für die Überfischung der Meere verantwortlich und die anderen Futtermittelimporte treiben die Vernichtung des Regenwaldes voran.
Die Bevölkerung in Brandenburg will keine weiteren Tierfabriken. Trotzdem sind allerorten neue Mastanlagen, in Königs Wusterhausen die Erweiterung des Wiesenhof-Schlachthofs und hier nun die Produktionserhöhung eines Futtermittelwerks geplant. Das zeigt einmal mehr, wie zahnlos der so genannte Kompromiss zwischen Volksbegehren und Landesregierung ist – die Massentierhaltung in Brandenburg wächst munter weiter. Sie wird dabei noch von der Informationspolitik und Genehmigungspraxis der Landesbehörden unterstützt.
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