Futtermittelwerk in Brandenburg soll erweitert werden

In Fürstenwalde östlich von Berlin will die Futtermittel-Getreide-Landhandel GmbH (FGL) ihr Mischfutterwerk erweitern und die Kapazität etwa verdoppeln. Statt 720 Tonnen täglich sollen pro Tag 1.200 Tonnen, an Sonntagen 600 Tonnen Futter für Schweine, Hühner und Rinder hergestellt werden. Insbesondere soll eine neue Verarbeitungslinie für Fischmehl eingerichtet werden. Man kann Einwendungen gegen das Vorhaben einreichen bis zum 5.3.2020, danach muss das Landesumweltamt über den Genehmigungsantrag entscheiden. Die Kurzbeschreibung des Vorhabens könnt ihr hier herunterladen. Bis zum 14.4. sind Teile der Antragsunterlagen hier abzurufen.

Die Futtermittelindustrie ist zentraler Bestandteil und Voraussetzung für die Tierindustrie und ein wichtiger Grund für deren schädliche Auswirkungen – für den Anbau von Soja im Globalen Süden werden Wälder vernichtet und Kleinbäuer*innen vertrieben, der Anbau von Mais und Getreide hierzulande belegt Flächen, die viel ressourceneffizienter für die direkte Produktion von Nahrungsmitteln genutzt werden könnten. Dabei entstehen immense Umweltschäden und Treibhausgasemissionen. Fischmehl ist nicht nur ein Abfallprodukt der Fischindustrie, sondern selbst für Überfischung und Zerstörung von marinen Ökosystemen verantwortlich. Das in Fürstenwalde hergestellte Futter müssen später Tiere fressen, die unter elenden Haltungsbedingungen leiden, wo sie fast keine ihrer natürlichen Verhaltensweisen ausleben können. In Zeiten von Klimakatastrophe und ökologischer Krise ist es geradezu absurd, die Tierhaltung weiter auszubauen – trotzdem geschieht es. Wir müssen uns dagegen engagieren – für die Tiere, für globale Gerechtigkeit und für unser aller Zukunft.

Das sind viele Gründe, den Ausbau zu verhindern. Schon vor mehreren Jahren haben wir und andere dort protestiert. (Siehe die Artikel bei Animal Climate Action und bei uns.) Schon vor drei Jahren hat das Unternehmen einen Erweiterungsantrag gestellt, der allerdings überarbeitet werden musste.

Wir haben auch für das aktuelle Verfahren Einwendungen gegen das Vorhaben eingereicht und auch ihr könnt eure Gründe formulieren und online hier beim Landesumweltamt einreichen (dabei müsst ihr euren Namen und eure Adresse eingeben):

https://lfu.brandenburg.de/einwendungen

Genehmigungsverfahrensstelle Ost

Vorgangsnummer: G02719

Einwendungen sind bis zum 14.5.2020 möglich.

Presse-Artikel:

Märkische Oderzeitung: Fürstenwalder Mischfutterwerk FGL will seine Produktion steigern

 

 

Schreibe einen Kommentar