In Drei Gleichen im Landkreis Gotha plant die Hühnerwelt Vital GmbH eine neue Junghühneranlage für 79.500 Tiere. Das Unternehmen betreibt bereits einen Stall mit knapp 30.000 Junghühnern nach Biolandrichtlinien. Das neue Vorhaben muss nach dem Bundesimmissionsschutzgesetz genehmigt werden und ein Verfahren mit Öffentlichkeitsbeteiligung sowie einer Umweltverträglichkeitsprüfung durchlaufen.
Für die Bio-Legehennenaufzucht gibt es keine eigenen EG-Bio-Rechtsvorschriften. Wenn die Tiere nach Bioland-Richtlinien gehalten werden sollen, steht ihnen ab der 10. Lebenswoche ein überdachter Auslauf zu und ab der 11. Woche gilt eine maximale Besatzdichte von 13 Tieren pro Quadratmeter Bewegungsfläche. Die Hennen können unter diesen Bedingungen natürliche Bedürfnisse kaum ausleben. Die Tiere wachsen ohne Mutter auf und befinden sich zu Tausenden in einem Bereich. Dies führt zu erheblichem sozialem Stress.
Auch in der Bio-Legehennenhaltung, für die die Hühner dort voraussichtlich aufgezogen werden, können Hühner keine stabile Sozialstruktur aufbauen und picken sich daher gegenseitig bis hin zum Kannibalismus. Aufgrund der einseitigen Züchtung neigen die Hennen zu verschiedenen Leiden und Krankheiten. Nach ca. 50 Wochen Akkord-Eierlegen werden sie zum Schlachthof abtransportiert. Die männlichen Küken, die im Rahmen der Produktion von Legehennen entstehen, werden auch im Biobereich noch als Küken getötet, weil sich eine Aufzucht wirtschaftlich nicht lohnt. Die Gewalt, die Hühnern im Rahmen der Nutzung zur Eierproduktion angetan wird, ist immens und nicht zu rechtfertigen.
Wir rufen aus diesen Gründen zu Protest und Widerstand gegen das Vorhaben auf.
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