Falsche Zahlen? Offener Brief an Friki Storkow

Sehr geehrter Herr Lammers,

laut einem Artikel in der MOZ werfen Sie uns vor, die Öffentlichkeit mit falschen Zahlen in die Irre zu führen, weil wir behaupten, der Schlachthof wolle seine Kapazität auf 3.100 Tonnen pro Woche erhöhen. Der Artikel erweckt damit den Eindruck, wir hätten uns diese Zahl ausgedacht. Sie behaupten, wenn wir das richtig verstehen, Sie wollten erst 2022 so viele Tiere schlachten, wie schon jetzt genehmigt sind, nämlich 2460 Tonnen pro Woche.

Wir sind erstens betrübt darüber, dass niemand bei uns nach der Quelle gefragt hat, zumal diese auch hier auf der Website und in der Pressemeldung angegeben war. Zweitens wundern wir uns, dass Sie der Begründung zum Bebauungsplan widersprechen, die Sie selbst in Auftrag gegeben haben. Dort heißt es nämlich wörtlich:

„Zudem vollzieht sich ein Wandel bei der Broilermast. Die Tiere werden auf ein höheres Gewicht gemästet und neue Produktlinien wie die extensiv betriebene Fairmast mit anderen Rassen und deutlich längerer Haltungsdauer erfordern neben zunehmendem Platzbedarf für eine effektive Auslastung der bestehenden Ausrüstung unter Beibehaltung der genehmigten Schlachtzeiten die Erweiterung der Schlachtkapazität auf ca. 3.100 Tonnen je Woche.“

Etwas später heißt es:

„Durch die Steigerung der Schlachtkapazität von derzeit 2.460 Tonnen je Woche auf ca. 3.100 Tonnen je Woche wird sich auch das über die Zufahrt von der L 361 zu bewältigende Transportaufkommen erhöhen.“

Die Datei finden Sie hier.

Weitere Unterlagen zu dem Vorhaben, die ebenfalls diese Zahlen enthalten und die Grundlage für unsere Bewertung sind, finden Sie hier.

Wir würden uns sehr freuen, wenn Sie uns diese Informationen vor dem Hintergrund Ihrer von der MOZ zitierten Aussagen erklären könnten.

Mit freundlichen Grüßen
Tierfabriken-Widerstand

Mehr zur Erweiterung von Friki in Storkow kann man bei uns nachlesen.

3 Gedanken zu “Falsche Zahlen? Offener Brief an Friki Storkow”

  1. Sehr geehrte Damen und Herren,
    es ist schon erstaunlich, wie Sie versuchen, mit Halbwahrheiten und Unterstellung die Öffentlichkeit zu täuschen.
    Keiner Ihrer Argumente hat etwas mit diesem Betrieb zu tun. Im Gegenteil. Sie gefährden mit Ihrer Arbeit auch die vielen Arbeitsplätze. Dass die Menschen Ihre Existenzgrundlage verlieren, interessiert sie nicht. Denn die Mehrheit Ihrer Mitglieder wohnen ja nicht in dieser Stadt. Oder wie in solchen Fällen üblich. Sie arbeiten bei Vater Staat als privilegierter Beamte oder bekommen Sozialleistungen.
    Die Mitglieder ihrer Organisation setzen sich ja nicht für das Wohl der Allgemeinheit ein. Denn würden sie das tun, würden sie sich dafür einsetzen, dass die Menschen in Storkow nicht nur gut leben können, sondern auch einen gesicherten Arbeitsplatz haben. Das alles interessiert Sie aber nicht. Sie schüren Ängste, nur um ihre eigenes Ego zu befriedigen. Das ist mehr als schändlich.

  2. Die Antwort der Friki Storkow GmbH:

    Sehr geehrte Damen und Herren,
    zu Ihrem Brief nehmen wir wie folgt Stellung: Die Aussage in der MOZ vom 15.02.2018 (Zitat: „Friki-Geschäftsführer Bernhard Lammers wiederum wirft dem Tierfabriken-Widerstand vor, die Öffentlichkeit damit in die Irre zu füh-ren…“) ist so nicht gesagt worden und entspringt der Feder der MOZ.
    Richtig ist, dass wir gesagt haben, eine Erhöhung auf 3100 Tonnen Schlachtkapazität pro Wo-che ist überhaupt nicht Gegenstand des Bebauungsplanes. Es liegt auch kein Antrag diesbezüg-lich bei den Behörden vor.
    Weiterhin ist es richtig, dass in der Begründung die Zahl von 3100 Tonnen steht. Diese wurde im Zusammenhang mit der technisch möglichen maximalen Belastung der Schlachtanlage be-rechnet und diente zur Darstellung der zukünftigen Abläufe und auch zur Berechnung der ma-ximalen Fahrbelastung auf dem Grundstück.
    Diese theoretische Schlachtmenge stellt also die „maximale Kapazität der gesamten Anlage“ unter Ausnutzung aller technisch möglichen Abläufe dar.
    Die aktuelle Situation in der Nutztierhaltung in Deutschland ist auch völlig anders zu beurtei-len. Sie wissen sicher, die „Initiative Tierwohl“ geht ab 01.04.2018 in eine weitere, bedeutende Phase (www.initiative-tierwohl.de). Die Friki Storkow GmbH nimmt gemeinsam mit unseren Vertragsmästern daran teil und wird 80-90% aller Masthähnchen auf dieses System umstellen.
    Das bedeutet eine Verringerung der Mastkapazität von etwa 8% bei unseren bestehenden Mast-betrieben.
    Allein aus diesem Grund ist eine Erhöhung der Schlachtkapazität zu diesem Zeitpunkt irrele-vant. Wie sich in der Zukunft die Hähnchenmast in Deutschland entwickelt, muss man abwar-ten und danach auch Entscheidungen zu den Standorten der Schlachthöfe treffen. Wir sehen in der Zukunft eher eine Verringerung der Schlachtmengen in Deutschland. Europaweit wird sich das wohl anders verhalten.

    https://tierfabriken-widerstand.org/site/wp-content/uploads/2018/02/Friki-Antwort-auf-offener-Brief.pdf

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