150 Millionen für neue Ställe

Kuhstall mit Kälberiglu
Bildquelle: ARIWA

Im Jahr 2016 sind deutschlandweit fast 1.000 neue Ställe oder Stallerweiterungen mit EU- und Bundesmitteln gefördert wurden. Insgesamt wurden über 150 Mio. Euro bewilligt. Das geht aus einem Artikel der Landwirtschaftszeitschrift top agrar hervor, für den Angaben der Bundesländer ausgewertet wurden.

84 % der Ställe wurden nach „Premium“-Standard gebaut, was minimale Verbesserungen für die Tiere bedeutet. Mehr als zwei Drittel der Premium-Förderfälle sind neue Rinderställe. Nach den „Premium“-Richtlinien müssen Stallbetreiber*innen z.B. die Kühe im Sommer auf die Weide lassen ODER mindestens einem Drittel der Kühe einen Außenauslauf bieten (das kann ein betonierter Hof sein) ODER mind. 7 qm Stallfläche pro Kuh haben (Quelle z.B. hier). Wir können uns vorstellen, wie sehr das Leben der Kühe dadurch verbessert wird. Bei Vogel- und Schweinehaltung muss ebenfalls die „Besatzdichte“ etwas reduziert werden, ohne dass dadurch gewährleistet wird, dass die Tiere grundlegende Verhaltensweisen ausführen könnten.

Ställe werden bei „Basis“-Ausführung mit bis zu 20 % der Investionskosten durch öffentliche Gelder gefördert, bei „Premium“-Ausführung mit bis zu 40 %. Die Mittel stammen aus der 2. Säule der EU-Agrarpolitik sowie Bundes- und Landesmitteln. Die Anzahl der geförderten Ställe und die Durchschnittsfördersummen variieren zwischen den Bundesländern stark. So wurden z.B. in Bayern 393 neue Ställe mit jeweils durchschnittlich 167.000 € gefördert, in Mecklenburg-Vorpommern wurde Förderung für 16 neue Ställe für durchschnittlich 330.000 € bewilligt. Hier kann eine komplette Tabelle als Excel-Datei heruntergeladen werden.

Wir fragen uns: Was hätte man mit dem Geld sonst alles machen können?

Quelle: top agrar 4/2017, S. 40-41.

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