PM: Schweinemastanlage für insgesamt 2.990 Tiere in Uckerland geplant

Pressemitteilung

In Bandelow (Uckerland) zwischen Prenzlau, Strasburg und Pasewalk soll eine neue Schweinemastanlage für insgesamt 2.990 Tiere gebaut werden. Das Bündnis Tierfabriken-Widerstand ruft die Bevölkerung dazu auf, Protest und Widerstand zu organisieren. Einwendungen können bis zum 11. März an die Genehmigungsbehörde geschickt werden.

Prenzlau, 20.02.2015. In der Gemeinde Uckerland im Landkreis Uckermark will der Antragsteller Martin Mandelkow eine neue Schweinemastanlage für insgesamt 2.990 Tiere errichten. Das Vorhaben muss nach dem Bundesimmissionsschutzgesetz genehmigt werden und ein Verfahren mit Öffentlichkeitsbeteiligung durchlaufen. Der Genehmigungsantrag ist noch bis zum 11. März in der Gemeinde Uckerland im Ortsteil Lübbenow öffentlich einsehbar. Einwendungen gegen das Vorhaben können von AnwohnerInnen und anderen GegnerInnen der Mastanlage bis zum 11. März eingereicht werden.

„Jetzt ist der richtige Zeitpunkt, gegen dieses Vorhaben vorzugehen. Solche riesigen Anlagen haben für die Tiere, die Menschen in der Umgebung und die Umwelt verheerende Auswirkungen. Durch entschlossenen Widerstand von AnwohnerInnen sind in den letzten Jahren schon einige neu geplante Tieranlagen verhindert worden. Jetzt gilt es, auch dieses Projekt zu stoppen”, so Rahel Freudenstein von Tierfabriken-Widerstand.

In der industriellen Schweinehaltung, wie sie in der geplanten Anlage in Uckerland vorgesehen ist, werden die Tiere innerhalb weniger Monate auf ihr Schlachtgewicht gemästet. Dichtgedrängt auf Spaltenböden über ihrem eigenen Kot leben die empfindungsfähigen, sozialen und neugierigen Tiere in einer völlig reizarmen Umgebung. Sie leiden häufig unter Husten und Lungenschäden, Entzündungen und weiteren Krankheiten, die auf die Mastbedingungen zurückgehen. Arttypische Verhaltensweisen wie Nahrungssuche, Wühlen im Boden, Kratzen und Scheuern an Bäumen können sie nicht ausüben, ihre ausgeprägte Neugier  und ihre sozialen und emotionalen Bedürfnisse auch nicht annähernd befriedigen. „Die Gewalt, die Tieren im Rahmen der Nutzung als ‚Mastschweine‘ angetan wird, ist immens und nicht zu rechtfertigen“ so Freudenstein weiter.

Die Verunreinigung von Grundwasser, Oberflächengewässern und des Bodens durch Tierfabriken ist ein seit langem bekanntes Problem. Der von Tieranlagen ausgehende Gestank ist nicht nur unangenehm, sondern hat auch langfristige psychosomatische Auswirkungen, die sich in Angstzuständen, Depressionen und in stressbedingter Immunsuppression äußern. Außerdem gelangen über die Lüftungsanlagen der Ställe Multiresistente Keime in die Umgebung. Weiterhin stellt die geplante Anlage für AnwohnerInnen eine Gesundheitsgefahr dar: Es lassen sich gehäuft Atemwegserkrankungen und Asthma bei Menschen feststellen, die in Nachbarschaft zu Tierfabriken wie dieser geplanten Anlage in Uckerland leben.

Kurzprofil „Tierfabriken-Widerstand“

Das Bündnis Tierfabriken-Widerstand ist ein Zusammenschluss von Menschen, die sich gegen Neubauten von Tieranlagen in Ostdeutschland einsetzen. Durch Unterstützung von lokalen Widerstands-Initiativen, durch kreativen Protest und überregionale Vernetzung wollen sie das weitere Wachstum der Tierindustrie erschweren. Ein zentraler Aspekt ihrer Arbeit ist die Bereitstellung von Information und die Anregung öffentlicher Debatten sowohl zu konkreten Anlagen als auch zur grundsätzlichen Problematik der Tierhaltung.


www.tierfabriken-widerstand.org

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