PM: Erweiterung von Hähnchenmastanlage in Guthmannshausen (Thüringen) geplant

Pressemitteilung

In Guthmannshausen (Thüringen) plant der Landwirtschaftsbetrieb Achim Peter die Erweiterung einer Hähnchenmastanlage von 39995 auf 82995 Tierplätze. Das Bündnis Tierfabriken-Widerstand ruft zu Protest und Widerstand gegen das Vorhaben auf.

Erfurt, 01.03.2015. In der Gemeinde Guthmannshausen im Landkreis Sömmerda nahe Weimar in Thüringen will der Antragsteller Achim Peter eine Hähnchenmastanlage von 39.995 auf 82.995 Tierplätze erweitern. Das Vorhaben muss nach dem Bundesimmissionsschutzgesetz genehmigt werden und ein Verfahren mit Öffentlichkeitsbeteiligung durchlaufen. Der Genehmigungsantrag ist vom 3. März bis zum 2. April in der Verwaltungsgemeinschaft Buttstädt und dem Thüringer Landesverwaltungsamt öffentlich einsehbar. Bis zum 16. April können Privatpersonen ihre Gründe gegen das Vorhaben schriftlich an die genannten Stellen senden.

„Jetzt ist der richtige Zeitpunkt, gegen dieses Vorhaben vorzugehen. Solche riesigen Anlagen haben für die Tiere, die Menschen in der Umgebung und die Umwelt verheerende Auswirkungen. Durch entschlossenen Widerstand von AnwohnerInnen sind in den letzten Jahren schon einige neu geplante Tieranlagen verhindert worden. Jetzt gilt es, auch dieses Projekt zu stoppen”, so Rahel Freudenstein von Tierfabriken-Widerstand.

Masthähnchen leben in den modernen Mastanlagen wie in Guthmannshausen zu Zehntausenden in einer Halle. Sie werden als Küken aus der Brüterei in die Anlage gebracht und erreichen dort innerhalb von knapp fünf bis sechs Wochen ihr Schlachtgewicht. Pro Quadratmeter drängen sich über 20 Tiere. Die Hühner können nicht ungestört ruhen, ihren arttypischen Verhaltensweisen wie der Nahrungssuche oder dem Staubbaden nicht nachgehen, geschweige denn angemessen miteinander agieren und soziale Beziehungen pflegen. „Die Gewalt, die Tieren im Rahmen der Nutzung als ‚Masthähnchen‘ angetan wird, ist immens und nicht zu rechtfertigen“ so Freudenstein weiter.

Die Verunreinigung von Grundwasser, Oberflächengewässern und des Bodens durch Tierfabriken ist ein seit langem bekanntes Problem. Der von Tieranlagen ausgehende Gestank ist nicht nur unangenehm, sondern hat auch langfristige psychosomatische Auswirkungen, die sich in Angstzuständen, Depressionen und in stressbedingter Immunsuppression äußern. Außerdem gelangen über die Lüftungsanlagen der Ställe Multiresistente Keime in die Umgebung. Weiterhin stellt die geplante Anlage für AnwohnerInnen eine Gesundheitsgefahr dar: Es lassen sich gehäuft Atemwegserkrankungen und Asthma bei Menschen feststellen, die in Nachbarschaft zu Tierfabriken wie dieser geplanten Anlage im Landkreis Sömmerda leben.

Kurzprofil „Tierfabriken-Widerstand“

Das Bündnis Tierfabriken-Widerstand ist ein Zusammenschluss von Menschen, die sich gegen Neubauten von Tieranlagen in Ostdeutschland einsetzen. Durch Unterstützung von lokalen Widerstands-Initiativen, durch kreativen Protest und überregionale Vernetzung wollen sie das weitere Wachstum der Tierindustrie erschweren. Ein zentraler Aspekt ihrer Arbeit ist die Bereitstellung von Information und die Anregung öffentlicher Debatten sowohl zu konkreten Anlagen als auch zur grundsätzlichen Problematik der Tierhaltung.

www.tierfabriken-widerstand.org

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